Masereel – Idée de Paix

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    Frans Masereel - Idée de paix

    Ausstellung im Musée National de la Résistance et des Droits Humains, Esch-sur-Alzette, Luxemburg
    30.04.-14.08.2022


    Idée de paix / Idee des Friedens / Idea Of Peace

    Die Ausstellung „Frans Masereel – Idee des Friedens“ zeigt Werke des belgischen Künstlers Frans Masereel (1889–1972) und dokumentiert seine lebenslange Auseinandersetzung mit Krieg, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung und Widerstand als grundlegende existenzielle Erfahrung.

    Masereels visueller Humanismus verarbeitete die traumatischen Erlebnisse der Soldaten, deren Briefe er für das Rote Kreuz in Genf übersetzte, und sein „unendliches Auge“ (Stefan Zweig) erkundete die europäischen Metropolen, die von einer kulturell und politisch aufgeklärten Menge belebt wurden. In seinen fast 800 Zeichnungen für die Schweizer Zeitung La Feuille entwickelte Masereel nicht nur einen wegweisenden Stil, der seine späteren grafischen Erzählungen zu bahnbrechenden Werken des visuellen Erzählens werden ließ. Er trug auch zur Entstehung eines hybriden Genres im Journalismus bei, dessen Wirkung von Zeitgenossen in ganz Europa anerkannt wurde.

    Die Ausstellung präsentiert mit Originalwerken und Reproduktionen von Arbeiten des belgischen Künstlers die stilistische und inhaltliche Bandbreite seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ursachen, den Opfern und den Gräueltaten des Krieges und versteht sich als Vehikel von Frans Masereels lebenslangen Eintretens für den Frieden. Sie verbindet dabei klassische Ausstellungselemente – Holzschnitte, Zeichnungen, Gemälde – mit interaktiven, multimedialen Stationen, die zu aktivem Erleben und Erforschen der umfassenden Ausstellungsinhalte und -themen einladen:

    • ARCHIVSTATION „122 JAHRE KRIEG UND KÜNSTLERISCHER WIDERSTAND“
      In den vergangenen 120 Jahren ist kaum ein Tag vergangen, an dem nicht irgendwo auf der Welt Menschen Krieg geführt oder Konflikte gewaltsam ausgetragen haben. Im Kontext der Ausstellung wurden von K8 Institut für strategische Ästhetik tiefgreifende Recherchen zu dem Thema „120 Jahre Krieg und künstlerischer Widerstand“ durchgeführt.
      Die Rechercheergebnisse werden für die Dauer der Ausstellung „Idee des Friedens“ vor Ort über einen hochaufgelösten (4K) Multitouch-Tisch sowie ortsunabhängig über ein browserbasiertes Webarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
      Das Archiv bietet die Möglichkeit, in die überwältigende Vielzahl an Konflikten, aber auch die beeindruckende Vielfalt künstlerischen Widerstands einen Einblick zu erhalten.
      Mit der Archivstation „120 Jahre Krieg und künstlerischer Widerstand“ soll den Besucher:innen der Ausstellung über den Multitouch-Tisch ebenso wie Fachleuten, Studierenden und Interessierten über die browserbasierte Web-Ausspielung die Möglichkeit gegeben werden, im Austausch mit den Archivinhalten, aber auch mit anderen Nutzer:innen das Ausmaß an Gewalt, Zerstörung und Leid von Krieg und gleichzeitig die Kraft und den Mut der widerständigen Haltung von Künstler:innen unterschiedlichster Regionen, Epochen und Stilrichtungen zu erfahren und sich damit auseinanderzusetzen.
    • IMMERSIVE 3D-INSTALLATION „ALTERNATIVE REALITÄTEN“
      Die mit einer Gestensteuerung ausgestattete Station bietet die Möglichkeit, die von Frans Masereel in verschiedenen Werken imaginierten Bildräume genauer zu betrachten. Diese Erfahrung schafft Einblicke in Masereels Umgang mit Raum und hebt die bereits in ihren zweidimensionalen Grafiken betonte Räumlichkeit einzelner Bilder hervor. Sie führt den/die Besucher:in zu  Orten der Zerstörung und des Todes in Kriegszeiten und des (Wieder-)Aufbaus von Größe und Macht in Friedenszeiten und zeigt so die ganze Ambivalenz menschlichen Wirkens. Der/die Spaziergänger:in gelangt aber auch in ländliche Gegenden, wo bescheidene menschliche Behausungen sich in das organische Wachsen der Natur einfügen – eine Idee des Friedens?!

    PARTNER:

    Die Ausstellung „FRANS MASEREEL – Idée de paix / Idee des Friedens / Idea Of Peace“ ist eine Kooperation zwischen K8, der Frans Masereel Stiftung und dem Musée National de la Résistance et des Droits Humains (MNR – Nationales Museum für Widerstand und Menschenrechte), Esch-sur-Alzette (LU) im Rahmen von Esch2022 – Europäische Kulturhauptstadt.

    Sandra Anstätt, Henrik Elburn, Anne Funck, Julia Hartnik, Hannes Käfer, Christopher Kaiser, Marcel Köster, Melisa Kujevic, Agnès Lotton, Aude Poilroux, Jonas Schöner, Christine Schößer, Jan Tretschok, Tobias Turco, Soenke Zehle

    FORMAT

    Idee / Szenario, Forschung, Ausstellung

    JAHRE

    2020, 2021, 2022

    KONTEXT

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