METHODEN
GENERATIV FORSCHEN,
REGENERATIV GESTALTEN
Im Kontext systemischer Gestaltung zielt “generativ forschen” darauf ab, neue Möglichkeiten, Chancen und Beziehungen innerhalb eines Systems zu identifizieren, die nicht unmittelbar erkennbar sind. Statt sich auf die Verfeinerung oder Verbesserung eines bestehenden Designs zu konzentrieren, fördert sie Entdeckung, Mitgestaltung und Innovation. Ziel ist es, Systeme zu entwerfen, die nicht nur effizient oder funktional sind, sondern sich selbst regenerieren, sich an verändernde Umstände anpassen und positive, langfristige Auswirkungen erzielen können. Der Fokus generativer Forschung liegt auf dem Verständnis der Dynamiken und Verknüpfungen innerhalb des Systems – sei es ein soziales, ökologisches, technologisches oder wirtschaftliches System. Sie bezieht Stakeholder, Nutzer und Experten ein, um Bedürfnisse, Werte und Zielvorstellungen zu identifizieren, die zur Regenerationsfähigkeit des Systems beitragen. Dabei werden häufig Methoden wie partizipatives Design, Co-Design und System-Mapping eingesetzt, um verborgene Muster, Abhängigkeiten und Rückkopplungsschleifen aufzudecken.
Regenerative Prozesse beziehen sich auf Strategien, die über Nachhaltigkeit hinausgehen und darauf abzielen, die Fähigkeit eines Systems zur Selbstorganisation wiederherzustellen, zu erneuern oder sogar zu verbessern. Dies kann die Regeneration von Ökosystemen, Gemeinschaften oder organisatorischen Strukturen umfassen, die erschöpft oder gestört wurden. Generative Forschung hilft, diese Prozesse zu gestalten, indem sie innovative Interventionen identifiziert, neue Methoden testet und kollaboratives Lernen fördert, um Erneuerung auf verschiedenen Ebenen voranzutreiben.
Ein zentrales Ziel der generativen Forschung in der Regeneration besteht darin, alternative Zukünfte zu imaginieren und Lösungen zu erforschen, die langfristige Resilienz, Balance und Symbiose zwischen menschlichen, technischen und natürlichen Systemen fördern. Anstatt lediglich Probleme zu lösen, fördert generative Forschung die Schaffung von Systemen, die ihre eigene Regenerationsfähigkeit stärken und das Wohl des Gesamtsystems unterstützen.
Methodische Merkmale der generativen Forschung im Systemdesign und in der Regeneration sind u.a.
- Explorativ: Sie konzentriert sich auf das Unbekannte und das Entstehende und sucht nach neuen Einsichten und Ansätzen.
- Kollaborativ: Sie bezieht häufig Stakeholder aus verschiedenen Disziplinen und Sektoren ein, darunter Nutzer:innen, Expert:innen und Community-Mitglieder.
- Ganzheitlich: Sie betrachtet Systeme in ihrer Gesamtheit, einschließlich ökologischer, sozialer, technologischer und wirtschaftlicher Faktoren sowie deren Wechselwirkungen.
- Kreativ: Sie fördert Ideengenerierung, Kreativität und Experimente, um neue Wege zu entwickeln.
- Zukunftsorientiert: Ziel ist es nicht nur, die Gegenwart zu verstehen, sondern die Zukunft zu gestalten, Herausforderungen zu antizipieren und Chancen für Regeneration zu nutzen.
Zu den Methoden der generativen Forschung in diesem Kontext gehören u.a.
- Co-Kreation: Enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern, um gemeinsam neue Ideen und Designs zu entwickeln und sicherzustellen, dass das System oder der Prozess mit den Bedürfnissen und Werten der Betroffenen übereinstimmt.
- Partizipative Aktionsforschung (PAR): Einbindung von Gemeinschaftsmitgliedern oder Systemnutzern in den Forschungsprozess, um kontextuell relevante und handlungsorientierte Erkenntnisse zu gewinnen.
- System-Mapping: Visualisierung und Analyse komplexer Systeme, um Beziehungen, Rückkopplungsschleifen und Hebelpunkte für Veränderungen zu verstehen.
- Szenarienplanung: Entwicklung verschiedener zukünftiger Szenarien, um zu erforschen, wie ein System in unterschiedlichen Kontexten regeneriert werden kann, und so adaptivere und resilientere Designs zu ermöglichen.
- Prototyping und Iteration: Testen von Ideen durch schnelles Prototyping und Iteration, um Konzepte anhand von Rückmeldungen aus der Praxis zu verfeinern.