Geschützt: LERNEN

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Unsere Ausstellungselemente soll die Besucher*innen einladen, Kunst nicht nur visuell zu erfassen, sondern in sie einzutauchen. Durch den Einsatz von Projektionen, Klangräumen, interaktiven Oberflächen und raumgreifenden Installationen entstehen multisensorische Erfahrungsräume. Immersive Elemente ermöglichen eine direkte, körperlich erfahrbare Auseinandersetzung mit den Inhalten und schaffen so eine intensive Form der Rezeption.
In diesen Ausstellungen finden Sie solche Ausstellungselement wieder, sie sind individuell an die Themengebiete angepaste Erfahrungsräume:

 

TYPE MOTION (Fact Liverpool)

Archive Interfaces

Algorithmic cultures call for new forms of aesthetic and computational literacy, artists invent newforms of making-visible in the digital society. The exhibition Type Motion: Type as Image in Motion draws on a century of artistic experiments meshing image and writing / code, we hope that it provides a horizon from within which to engage with these questions.

FACT is very interested in exploring new forms of engagement, so over the course of our collaboration with their team members we came up with an exhibition design that is as much about a wide range of user experiences as new social interfaces like the Development Lab that is also part of the exhibition. The immersive experience in Gallery 01 plays with mirror-based infinity effects; quite often, media interfaces with our perception and aesthetic experience in less direct ways, so we wanted to draw attention to these affective registers both of the works shown and our aesthetic experience. Who knows, maybe the sudden discovery of such mirror effects serves as a reminder of the need to keep aesthetic experience open to the accidental encounter, rather than enclose everything in the walled gardens of commercial media. Gallery 02 takes visitors from being mere spectators in the cinema to co-curator of playlists on a giant multitouch interface for projection, with a play-based fly-through of an archive imagined as an infinite open world.

The idea of a dynamic archive is in fact the overall curatorial concept. We live in times where archives have grown so hungry that they threaten to eat the present - we just don’t have time to watch it all. So given the large number of works on display, it was clear that we would have to come up with archive interfaces that structure these types of user experience. The interface designed and coded for the giant multitouch table offers such an interface, allowing users to browse hundreds of films across genres, and then compare and contrast them on two large screens, allowing users to effectively become part of a research process. Using a large interface (with ten independent touchpoints) means that it leaves room for various forms of collaborative exploration. Aesthetic experience is often considered a highly singular event, but given the disappearance of the cinema as collective experience of reference for visual media, we wanted to remind visitors of how much fun it is to explore these works together, sharing responses rather than watch them on individual mobile devices.

The idea of the dynamic archive has always implied an idea of cultural translation - even if globalcommerce depends on the standardization of goods and logistical infrastructures, museums should definitely not play by these rules. So we wanted to come up with exhibition designs that reflect the architectural qualities of each space. At FACT, the emphasis was on creating multiple openings and paths of entry, including the social interface of the Development Lab and a workshop series (SZ).

People Curatorial Team: Christine Stenzer, Soenke Zehle, in cooperation with Mike Stubbs Team of original exhibition at ZKM: Bernd Scheffer, Christine Stenzer, Soenke Zehle, in cooperation with Peter Weibel. Interaction / Exhibition / Interface Design: xm:lab (Henrik Elburn, Christopher Kaiser, Nils Pollom, Simon Paehler, Soenke Zehle) FACT Sarah Bailey, Ana Botella, Elliot Callard, Jen Chapman, Amy Jones, Louise Latter, Mark Murphy, Sofia Sigroth, Mike Stubbs, Lesley Taker LJMU Ian Mitchell, Mark Wright Smiling Wolf (Visuals) Michael Walsh Sparkle* (Trailer) ZKM Jens Lutz Workshop Facilitation: Larisa Blasic, Henrik Elburn, Adrian McEwen, Hannes Kaefer, Nils Pollom, Soenke Zehle

ARCHIVSTATION / IMMERSIVE 3D-INSTALLATION

Frans Masereel - Idée de paix

Ausstellung im Musée National de la Résistance et des Droits Humains, Esch-sur-Alzette, Luxemburg
30.04.-14.08.2022


Idée de paix / Idee des Friedens / Idea Of Peace

Die Ausstellung „Frans Masereel – Idee des Friedens“ zeigt Werke des belgischen Künstlers Frans Masereel (1889–1972) und dokumentiert seine lebenslange Auseinandersetzung mit Krieg, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung und Widerstand als grundlegende existenzielle Erfahrung.

Masereels visueller Humanismus verarbeitete die traumatischen Erlebnisse der Soldaten, deren Briefe er für das Rote Kreuz in Genf übersetzte, und sein „unendliches Auge“ (Stefan Zweig) erkundete die europäischen Metropolen, die von einer kulturell und politisch aufgeklärten Menge belebt wurden. In seinen fast 800 Zeichnungen für die Schweizer Zeitung La Feuille entwickelte Masereel nicht nur einen wegweisenden Stil, der seine späteren grafischen Erzählungen zu bahnbrechenden Werken des visuellen Erzählens werden ließ. Er trug auch zur Entstehung eines hybriden Genres im Journalismus bei, dessen Wirkung von Zeitgenossen in ganz Europa anerkannt wurde.

Die Ausstellung präsentiert mit Originalwerken und Reproduktionen von Arbeiten des belgischen Künstlers die stilistische und inhaltliche Bandbreite seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ursachen, den Opfern und den Gräueltaten des Krieges und versteht sich als Vehikel von Frans Masereels lebenslangen Eintretens für den Frieden. Sie verbindet dabei klassische Ausstellungselemente – Holzschnitte, Zeichnungen, Gemälde – mit interaktiven, multimedialen Stationen, die zu aktivem Erleben und Erforschen der umfassenden Ausstellungsinhalte und -themen einladen:

ARCHIVSTATION „122 JAHRE KRIEG UND KÜNSTLERISCHER WIDERSTAND“
In den vergangenen 120 Jahren ist kaum ein Tag vergangen, an dem nicht irgendwo auf der Welt Menschen Krieg geführt oder Konflikte gewaltsam ausgetragen haben. Im Kontext der Ausstellung wurden von K8 Institut für strategische Ästhetik tiefgreifende Recherchen zu dem Thema „120 Jahre Krieg und künstlerischer Widerstand“ durchgeführt.
Die Rechercheergebnisse werden für die Dauer der Ausstellung „Idee des Friedens“ vor Ort über einen hochaufgelösten (4K) Multitouch-Tisch sowie ortsunabhängig über ein browserbasiertes Webarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Archiv bietet die Möglichkeit, in die überwältigende Vielzahl an Konflikten, aber auch die beeindruckende Vielfalt künstlerischen Widerstands einen Einblick zu erhalten.
Mit der Archivstation „120 Jahre Krieg und künstlerischer Widerstand“ soll den Besucher:innen der Ausstellung über den Multitouch-Tisch ebenso wie Fachleuten, Studierenden und Interessierten über die browserbasierte Web-Ausspielung die Möglichkeit gegeben werden, im Austausch mit den Archivinhalten, aber auch mit anderen Nutzer:innen das Ausmaß an Gewalt, Zerstörung und Leid von Krieg und gleichzeitig die Kraft und den Mut der widerständigen Haltung von Künstler:innen unterschiedlichster Regionen, Epochen und Stilrichtungen zu erfahren und sich damit auseinanderzusetzen.

IMMERSIVE 3D-INSTALLATION „ALTERNATIVE REALITÄTEN“
Die mit einer Gestensteuerung ausgestattete Station bietet die Möglichkeit, die von Frans Masereel in verschiedenen Werken imaginierten Bildräume genauer zu betrachten. Diese Erfahrung schafft Einblicke in Masereels Umgang mit Raum und hebt die bereits in ihren zweidimensionalen Grafiken betonte Räumlichkeit einzelner Bilder hervor. Sie führt den/die Besucher:in zu  Orten der Zerstörung und des Todes in Kriegszeiten und des (Wieder-)Aufbaus von Größe und Macht in Friedenszeiten und zeigt so die ganze Ambivalenz menschlichen Wirkens. Der/die Spaziergänger:in gelangt aber auch in ländliche Gegenden, wo bescheidene menschliche Behausungen sich in das organische Wachsen der Natur einfügen – eine Idee des Friedens?!

PARTNER: Die Ausstellung „FRANS MASEREEL – Idée de paix / Idee des Friedens / Idea Of Peace“ ist eine Kooperation zwischen K8, der Frans Masereel Stiftung und dem Musée National de la Résistance et des Droits Humains (MNR – Nationales Museum für Widerstand und Menschenrechte), Esch-sur-Alzette (LU) im Rahmen von Esch2022 – Europäische Kulturhauptstadt.

REVOLTE DER MASCHINEN - DIGITALE SATELLITEN

Die Revolte der Maschinen Revisited 21|21

Eine deutsch-französische, multimediale Ausstellung über den Wandel des Mensch-Maschine-Verhältnisses im Pingusson Gebäude, Saarbrücken 20.08. > 19.09.2021

1921 | “Die Revolte der Maschinen” oder “Der entfesselte Gedanke”

„[D]ie Revolte der Maschinen [wurde] von mir nicht geschrieben, um gelesen, sondern um gesehen zu werden: Man würde mir das größte Unrecht tun, wenn man es wie ein literarisches Werk beurteilen ließe.“

Das von Romain Rolland 1921 verfasste und von Frans Masereel illustrierte Skript „La Révolte des machines ou La pensée déchaînée“ entwirft ein Szenario lebendiger Maschinen, die sich von ihrer Abhängigkeit durch den Menschen befreien. Rolland weiß vor allem eines: Ein Thema von solch gesellschaftlicher Brisanz wie der Komplex „Mensch und Maschine“ kann nicht lange auf dem Papier bleiben. Eine Umsetzung als Film liegt nahe, Rolland und Masereel machen sich an die Arbeit. Bald erscheint die “Revolte der Maschinen” als illustriertes Drehbuch – auf deutsch bereits 1921, in französischer Sprache erst 1947, nach Rollands Tod. Als Film konnte sie nie realisiert werden.

Was an der Vision der beiden Künstler auffällt: Angst ruft nicht allein die Größe der Maschine hervor, ihre physische Kraft, sondern ihre psychologische Macht – und ihre Autonomie. Zur Angst vor der Maschine gesellt sich von Anbeginn die Angst vor ihrer Unbeherrschbarkeit.

2021 | Zehn Zeichner:innen zum Thema “Maschine” im Pingusson-Gebäude

Einhundert Jahre später ist es keine Science Fiction mehr, wenn Artikel oder Drehbücher autonom von einer künstlichen Intelligenz geschrieben werden. Wie steht es heute mit unserer Beziehung zur Maschinenwelt?

Die deutsch-französische Ausstellung “Die Revolte der Maschinen Revisited 21 | 21” zeigt Arbeiten von internationalen Zeichner:innen, die an das Originalwerk von Masereel und Rolland anknüpfen und die Auseinandersetzung mit einer omnipräsenten Maschinenwelt weiterführen. Neben vielfältigen gedruckten Illustrationen bekannter Künstler:innen aus Europa und den USA – Léo Quiévreux, Jakob Hinrichs, Samplerman… – werden für die Ausstellung eigens realisierte Maschinen zum Nachdenken über das Mensch-Maschine-Verhältnis anregen:

Samplermans “Samplemachine”, die digital auf seine Fragmentbibliothek zugreift und strengen Algorithmen folgend immer neue Kompositionen arrangiert; Steph von Reiswitz’ kinetische Installation “A Robot at Leisure”; sowie Volker Schlechts Videoinstallation, in dem der Künstler Einblick in den Maschinenraum des DDR-Regimes gibt und dem/der Betrachter:in dem Rhythmus der Gefängnismaschine aussetzt.

MOTION HUB

Im Rahmen des Projekts MOTION HUB wird im Saarland erstmals eine XR-Prototyping-Umgebung implementiert, die dazu einlädt, markerlose Motion-Capture-Technologie (einschließlich Finger-Tracking) und ein Multi-Projektor-Setup („CAVE“) zu erkunden.MOTION HUB konzentriert sich zunächst auf den Tanz,um das Thema XR künstlerisch zu erschließen und Lust zu machen auf Experimente, die Bewegung im Raum und (visuelle) Darstellung miteinander verbinden.

XR spielt schon jetzt eine wachsende Rolle in einem breiten Spektrum von Bereichen und Branchen. Wir laden Sie daher ein, eigene XR-Anwendungsfälle vorzustellen, an denen Sie interessiert sind (oder an denen Sie bereits arbeiten), damit wir diskutieren können, ob (und wie) ein zukünftiger XR-Hub die Entwicklung solcher Projekte unterstützen kann.

Das MOTION HUB Projekt ist die erste Iteration eines zukünftigen XR Hub Saar – ein Raum für die gemeinsame Entwicklung von Projekten, in denen es um die Gestaltung immersiver Erfahrungen geht.

Das XR Hub-Team möchte diese Technologie einem breiten Spektrum von XR-Akteuren zugänglich machen, Peer-to-Peer-Lern- und Fortbildungsaktivitäten fördern und die Vernetzung und Zusammenarbeit vorantreiben.

VON LICHT UND SCHATTEN

„DES LUMIÈRES ET DES OMBRES“ / ”VON LICHT UND SCHATTEN”

eine deutsch-französische Ausstellung über das Werk des Kameramannes Henri Alekan und Autor der Filmgeschichte „Des lumières et des ombres“

Henri Alekan (1909 – 2001)

ist einer der bedeutendsten Filmkameraleute des 20. Jahrhunderts. Zu den bekanntesten Werken des lichtbegeisterten französischen Künstlers gehören seine magisch-surreale Lichtgestaltung von Jean Cocteaus Spielfilm „La Belle et la Bête“ und seine Mitarbeit an Wim Wenders „Der Himmel über Berlin“. Für das Saarland realisierte er 1952 den Imagefilm „La Sarre, pleins feux / Saarland, Glückauf!“, der einzigartige Eindrücke aus der Nachkriegszeit dokumentiert.In seiner einflussreichen Geschichte des Filmlichts „Des lumières et des ombres“ (1998) entwickelt Alekan seine Lichtkonzepte für filmische und mediale Inszenierungen in der Auseinandersetzung mit klassischen Werken der europäischen Kunstgeschichte (Rembrandt, Georges de la Tour, Vermeer…). Das Lehrbuch bringt Kunst und Technologie in einen beispielhaften, bis heute wegweisenden Dialog und erinnert an die zentrale Rolle künstlerischer Erfahrung in Gestaltung und Einsatz neuer Technologien.Ausschnitte der Publikation werden in der Ausstellung Szenen seiner Filme gegenübergestellt. Grafiken zur Lichtinszenierung sowie Setbilder geben dem/der Betrachter:in die Möglichkeit, sich dem Planungs- und Arbeitsdenken Henri Alekans anzunähern.